zurück

Retten wir mit vereinten Kräften unbegleitete minderjährige Flüchtlinge?

In diesen Tagen haben wir Berichte gelesen, dass das neue Lager Kara Tepe, das anstelle des niedergebrannten Campus in Moria errichtet worden war, schon zum zweiten Mal in Regen und Schlamm versank, während die österreichische Hilfslieferung weiterhin am Flughafen Athen lagert.

Österreich oder Wien möge zumindest 100 Kindern eine Chance bieten, aus diesen unerträglichen Umständen zu entkommen und damit die Aussicht auf eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Zunächst möchte ich Ihnen zum Wahlerfolg gratulieren und wünsche Ihnen für die Koalitionsverhandlungen alles Gute, damit Wien weiterhin eine der lebenswertesten Städte der Welt bleibt.

Wir haben uns im letzten Jahr betreffend der Finanzierung des neuen Wiener Tafelhauses in Ihrem Büro kennengelernt und uns heuer zweimal im Tafelhaus bei der Eröffnung getroffen, wo wir die Absicht geäußert haben, bei der notwendigen Erweiterung die Finanzierung gemeinsam zu stemmen.

Am Wochenende hatte ich eine Diskussion in der Familie, u.a. auch zum Thema Migration. Auch wenn heute das Thema Corona vorherrschend ist, wollen wir nicht die armen, unbegleiteten Kinder in Moria vergessen. Sie haben im Wahlkampf die Absicht erklärt, 100 unbegleitete Minderjährige in Wien aufzunehmen. Leider wird dieser Wunsch von der Bundesregierung nicht unterstützt. Möglicherweise bieten die heute beginnenden Koalitionsverhandlungen eine Gelegenheit, zumindest 100 Kindern aus Moria eine Chance im Leben zu eröffnen und Wien als Stadt mit Herz in der Festung Österreich zu positionieren.

Ich möchte Sie dabei unterstützen, indem ich gerne die Kosten für die Unterbringung und Betreuung von 10 Kindern bis zum Abschluss des Asylverfahrens oder bis zum Abschluss einer Ausbildung in Wien übernehme.

Es ist klar, dass nicht einzelne Personen oder Familien Kinder aussuchen und im privaten Haushalt aufnehmen können. Als Obmann des UKI habe ich Erfahrung mit der Unterbringung von AsylwerberInnen in privaten Haushalten. Vorerst sollten soziale Einrichtungen mit professionellen Mitarbeiterinnen diese Kinder betreuen und danach entsprechend den geltenden Regelungen an potentielle Pflegeeltern vermitteln.

Ich wünsche Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Ludwig, dass Sie es schaffen, 100 Kinder aus Lesbos nach Wien zu bringen und ich bin mir sicher, dass meine Initiative Nachahmer finden wird, damit zumindest die finanziellen Lasten nicht aus dem Budget getragen werden müssen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Klaus Elsbacher
Vorstandsvorsitzender UKI

zurück